Hamlet Stones „im“ Konzert
Der junge Chor des TSV Weiler zum Stein begeistert sein Publikum nicht nur mit Gesang sondern auch mit einer kreativen Performance.
Immer für eine Überraschung gut – das sind die Hamlet Stones, der junge Chor des TSV Weiler zum Stein. Bei ihrem Konzert am 24. Februar in der Alten Kelter in Winnenden stellten sie das einmal mehr unter Beweis. Denn ihr Auftritt war keine gewöhnliche Chorvorstellung, bei der Lied auf Lied folgt. Darauf verwies schon die Überschrift, unter die sie ihre Darbietung stellten: Hamlet Stones „im“ Konzert.
So banden die Sängerinnen und Sänger unter der Regie ihres neuen Chorleiters Anselm Schmidt die präsentierten Titel in ein kleines Schauspiel ein. Die Szenerie: Die Hamlet Stones besuchen ein Musical, „Mary Poppins“, und warten im Foyer auf seinen Beginn. Während dessen unterhalten sie sich über Lieder aus anderen Musicals. Die Dialoge: pfiffig, witzig und mit Augenzwinkern – sehr zum Amüsement des Publikums. Wenn man sich etwa uneins war, ob nun „All I ask of you“ aus Andrew Lloyd Webbers „Phantom der Oper“ ein Liebeslied zum Dahinschmelzen ist oder der Typ mit der Maske, der darin auftritt, kaum zu ertragen. Oder wenn ein Chormitglied mal wieder zu spät kam und seinen deswegen maulenden Mitsängern entgegensetzte: „Versucht’s mal mit Gemütlichkeit“ – und damit als Bär verkleidet die Steilvorlage für den „Dschungelbuch“-Song „Bare Necessities“ aus der Feder von Terry Gilkyson gab.
Doch begeisterten die Hamlet Stones nicht nur mit ihrer kreativen Performance, sondern natürlich und vor allem auch mit ihrem Gesang, den Armin Scherhaufer virtuos am Keyboard begleitete. Anselm Schmidt stachelte dabei seine Sänger zu Höchstleistungen an. So legten sie mit „Fame“ aus dem gleichnamigen Musical von Michael Gore einen energiegeladenen Blitzstart hin, mit dem sie aus dem Stand weg ihre Zuhörer mitrissen. Ebenso temperamentvoll und mit einer dazu eigens erdachten Choreografie präsentierten sie „America“ aus der „West Side Story“ von Leonard Bernstein. Doch verstanden sie sich genauso auf ruhige Titel, wie Elton Johns „Can you feel the love tonight“ aus „König der Löwen“ und „Memory“ aus „Cats“ von Andrew Lloyd Webber, in die sie viel Gefühl legten.
Der Höhepunkt war indes ganz klar ein Medley aus „Mary Poppins“, zu dem der folgende Song von Abba den passenden Kommentar aus Publikumssicht lieferte: „Thank you for the music“. Ohne Zugaben ließen die Konzertbesucher die Hamlet Stones daher nicht von der Bühne und füllten anschließend bereitwillig das Spendenkörbchen, welches das hündische Chormaskottchen im Maul trug. Wobei der Vierbeiner auch mit einem eigenen Auftritt die Herzen der Konzertbesucher eroberte. Da er in der Anmoderation vorgestellt wurde, nahm er zur Begrüßung als höflicher Hund nämlich den Hut ab und verneigte sich – allerdings nicht sein eigenes rosa Hütchen, das er zu diesem Anlass trug, sondern die Kopfbedeckung seines Frauchens.